Tom Löwe saugt die Spiele förmlich auf

15.03.2014 Rheinische Post

 

Der 16-jährige Billardspieler aus Lobberich steht unter den Fittichen des deutschen Spitzenspielers Martin Horn. Er trainiert mit ihm und nutzt jetzt die Dreiband-Weltmeisterschaft in der Viersener Festhalle zum Lernen.

Tom Löwe schaut den besten Dreiband-Spielern der Welt bei der Weltmeisterschaft in Viersen ganz genau auf die Finger. "Mein Ziel ist es, nach ganz oben zu kommen", sagt der 16-jährige Schüler des Werner-Jaeger-Gymnasiums in Nettetal. Der Weg ist weit, aber Löwe gehört zu denen, die das schaffen können. "Tom ist ein Riesentalent", bestätigt sein Mentor Martin Horn.

Horn ist einer der Besten Spieler der Welt und tritt für die deutsche Mannschaft bei der Weltmeisterschaft in Viersen an. Er fördert den Youngster, der bei der U15 schon eine deutsche Meisterschaft gewann. Seit über einem Jahrtrainieren die beiden regelmäßig zusammen. Er habe durch sein Alter und seine Leistung auf sich aufmerksam gemacht, erläutert Horn: "Die meisten Spieler in seinem Alter sind noch nicht so weit", sagt der Spitzenspieler, der die Nachwuchskräfte als Landestrainer ganz genau verfolgt.

Technik, Stoßstärke aber auch die nötige Kaltschnauzigkeit habe Tom von Anfang an mitgebracht, erzählt Horn.Die Eigenschaften gelte es nun durch Erfahrung, Zeit und Geduld auszubauen und zu verfeinern. Die beiden erarbeiten technische und taktische Finessen, beschäftigen sich aber auch mit der mentalen Stärke. "Wir haben einen Masterplan entwickelt, so dass er, wenn er dabei bleibt, mit 18 Jahren einen Generaldurchschnitt von eins spielen kann. Wenn er sich dann pro Jahr um 1/10 verbessert dann spielt er mit 23 Jahren auch in Viersen", erklärt Horn.

Der Generaldurchschnitt ist im Billardsport ein Gradmesser für die Spielstärke. Er gibt die Anzahl der Punkte in Relation zu den Aufnahmen an. Mit einem GD von 1,5 wäre er bei der aktuellen WM in Viersen ziemlich gut dabei. Was aber mäglich ist, zeigte der Belgier Eddy Merckx in seinem ersten Spiel, als der es auf einen Schnitt von 4,444 brachte.

Tom Löwe saugt die Spiele solcher Ausnahmekönner in Viersen regelrecht in sich auf. Gebannt starrte er auf die Tische, rauft sich die Haare und reibt sich die Finger, als ob er selber mitspielen will. "Ich kann mir viel abschauen. Die Wege, die Technik, aber auch das Verhalten. Manche Spieler sind ruhiger, andere viel emotionaler", berichtete er.

Der Virus Dreiband hat ihn vor mehr als sechs Jahren befallen. Sein Vater Roland, der seit 40 Jahren Billard spielt, hat ihn infiziert. Der Fußball, dem viele seiner Altersgenossen nachjagen, begeisterte ihn nicht, vor allem dann nicht mehr, als er sich einmal die Knie aufgeschlagen hatte. "Billard ist nicht so wie Fußball. Bei, Fußball hat man 100 Millionene Konkurrenten. Billard ist ein spannendes Spiel, da kann man es schaffe, nach oben zu kommen", sagt Tom Löwe.

"Ich bin zuversichtlich, dass er den Sprung schafft. Aber er soll erst mal in der Jugend Titel holen", meint sein Trainer. Und die Schule absolvieren. Dass Löwe ein guter Matheschüler ist, ist jedenfalls von Vorteil, denn Mathematik und Physik spielen im Billard eine maßgebliche Rolle. "Es ist ein Spiel mit Rechnerei und System, bei dem die Einschätzung der Bewegungsenergie wichtig ist", berichtet Horn.

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