Selbst nicht ganz zufrieden

Selbst zeigte sich das Top-Talent mit dem Ergebnis nicht zufrieden, zu groß war der Ehrgeiz, auch bei den bis zu zwei Jahre älteren Kontrahenten ganz vorne zu landen. „Sowas gehört zum Wettkampf einfach dazu, Toms Gegner hat einen Sahnetag erwischt, normalerweise wäre sicher mehr drin gewesen. Trotzdem ist diese Leistung sehr hoch anzuerkennen”, zollte Vater Roland Löwe seinem Sohn Respekt.

Die besten zwölf Spieler aus sechs europäischen Nationen nahmen an dieser Endausscheidung teil. In drei Vierergruppen wurden in der Vorrunde bis 20 Punkte nach dem Modus „Jeder gegen Jeden“ die acht Finalisten für das Viertelfinale ausgespielt. Tom wurde ungeschlagen Gruppensieger mit dem bis dahin besten Turnierdurchschnitt von 1,15 Punkten pro Aufnahme.
Ab dem Viertelfinale wurde die Anzahl der zu erspielenden Punkte auf 25 heraufgesetzt. Löwes Gegner war der Niederländer Joey de Kok, der in der Rangliste den achten Platz belegte. Die Partie begann standardgemäß und Tom Löwe führte nach acht Aufnahmen schon mit 13:8. Doch nach einer kurzen Pause konterte der Holländer, zog unerwartet an dem Nettaler vorbei und gewann schließlich mit 25:17-Punkten in 17 Aufnahmen. Trotzdem ein schöner Erfolg für Tom Löwe, der damit den fünften Platz erzielte. Bis zuletzt spielte er den besten Turnierdurchschnitt, der jemals bei einer U17-Europameisterschaft erzielt wurde.
In der freien Partie, für die Löwe sich ebenfalls qualifiziert hatte, reichte es bei zwölf Teilnehmern immerhin zum zehnten Platz. „Ich habe mich zwar als letztjähriger Deutscher Jugendmeister für die Europameisterschaft qualifiziert, aber nur mitgespielt, um weitere internationale Turniererfahrung zu sammeln. In Zukunft werde ich mich weiterhin intensiv auf Dreiband konzentrieren“, so Löwe.
Schon am kommenden Wochenende tritt Tom Löwe als amtierender Kreismeister bei den Herren in der 2. Klasse Dreiband in Wesel an, wo er an der Landesmeisterschaft teilnimmt.